English version of this page

Angedacht-Gedanken zum Monatsspruch

April 2024

Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die euch erfüllt.

1. Petrus 3,15

Und wenn uns gar keiner fragt?

Der Monatsspruch einzeln genommen – wie er so oft verwendet wird – stellt uns eine Situation vor Augen, in welcher wir gefragt werden, was unser Glaube eigentlich bedeutet, wie wir ihn begründen und warum wir in solch einer „glaubensarmen“ Zeit an Jesus festhalten. Es mag solche Situationen geben und wir sollen bereit sein, dann nicht zu verstummen. Allerdings sind diese Situationen, in denen wir nach unserem Glauben und unserer Hoffnung wirklich ernsthaft gefragt werden, ziemlich selten. Viel häufiger spüren wir, dass es die Menschen um uns her überhaupt nicht interessiert, was und warum wir glauben. Zählen wir doch zu denen, die immer nur „zur Kirche rennen“ und ansonsten auch nicht anders sind als die Leute um uns her?
Liest man den entsprechenden Abschnitt (die Verse 8-17) im 1. Brief des Apostels Petrus genauer, wird man schnell merken, dass es hier anders herum geht. Der Briefabschnitt lässt sich vielleicht in einem Satz zusammenfassen: seid allesamt gleich gesinnt, mitleidig, brüderlich, barmherzig, demütig. (Vers 8)
Dann folgt eine Reihe von Verhaltensregeln: Vergeltet nicht Böses mit Bösem oder: Sucht den Frieden und jagt ihm nach.
Und vor allem soll gelten: „Denn es ist besser, wenn es Gottes Wille ist, dass ihr um guter Taten willen leidet als um böser Taten willen.“ (Vers 17). D.h. es geht um das praktische Leben des Christen im Alltag und wenn es gelingt dieses normale Leben nach Gottes Weisungen zu führen, dann wird den Menschen um euch her dieses auffallen.
Das wäre toll, wenn die Menschen merken könnten, das von denen, die Glauben Friedfertigkeit und Barmherzigkeit ausgeht. Das glauben uns nämlich die Menschen heute nicht unbedingt. Vielmehr denken sehr viele, dass all die Religionen nur Stress bringen, man schaue nur nach Nordirland, in den Nahen Osten usw. Die Welt wäre friedlich, wenn es keine Religionen mehr gäbe. Gelingt es uns, den Menschen zu zeigen, dass das nicht Fall ist, sondern Friedfertigkeit vom Glauben ausgeht, wird es auch Nachfragen geben, auf die wir dann antworten können.

Axel Noack