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Angedacht-Gedanken zum Monatsspruch

März 2024

Entsetzt euch nicht! Ihr sucht Jesus von Nazareth, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden, er ist nicht hier.

Markus 16, 6

Jesus Christus ist auferstanden.

Das ist die entscheidende zentrale Grundlage, mit der unser Glaube steht und fällt.

Paulus drückt es in 1. Korinther 15 so aus:

„Ist aber Christus nicht auferweckt worden, so ist unsere Predigt vergeblich, so ist auch euer Glaube vergeblich. Wir würden dann auch als falsche Zeugen Gottes befunden…“

Ohne die Auferstehung Jesu wären wir als Verkündiger betrogene Betrüger.

Paulus fährt dann geradezu triumphierend fort:

„Nun aber ist Christus auferweckt von den Toten…“

Und er schildert dann die weitreichenden Folgen.

Einige Folgen bzw. Konsequenzen möchte ich näher in den Blick nehmen.

1.

Erstaunlich ist zunächst einmal die Folge der Auferstehungsbotschaft für die Frauen am Grab Jesu:

Zittern, Entsetzen und Furcht.( Markus 16,8 )

So ist es eigentlich in allen Auferstehungsgeschichten der Evangelien:

Nicht die die Verkündigung der Auferstehung lässt Glauben entstehen sondern erst die persönliche Begegnung mit dem Auferstandenen selbst schenkt Glauben, Gewissheit, Hoffnung und eine tiefe Freude.

„Da wurden die Jünger froh, als sie den Herrn sahen.“ ( Joh. 20,20 )

So geht es auch in unserem persönlichen Glauben und in unserer Verkündigung und in der christlichen Kirche insgesamt zuerst um die Begegnung mit Jesus, dem auferstandenen Herrn.

Sie macht froh und gewiss, kraftvoll, mutig und hoffnungsvoll.

Solche Begegnungen können wir nicht machen . Sie sind Geschenke des Heiligen Geistes. Aber wir können dafür beten und sie suchen in Gottes Wort, im Sakrament, im Gebet und offene Augen und Herzen dafür haben in den Begegnungen, Gesprächen und Erlebnissen des Alltags.

2.

Man kann heute den Eindruck haben, dass die Zeiger unserer Weltzeituhr auf 5 vor 12 stehen. Klimakatastrophe , Verschmutzung der Weltmeere, Umweltzerstörung Klimakatastrophe, Kriege, Bevölkerungsexplosion, Hunger, Diskrimierung,Unterdrückung und Flüchtlingselend etc. etc sind erdrückende Probleme der Menschheit.

Aber als Christen können wir wissen : die Zeitansage stimmt nicht.

Die dunkelste Stunde der Weltgeschichte ( also sozusagen die Mitternacht ) liegt bereits hinter uns. Als Jesus starb am Kreuz von Golgatha und es mitten am Tag stockfinster wurde, hat Gott alle Schuld und alles Elend und allen Jammer und auch den Tod auf seinen Sohn gepackt und darüber Gericht gehalten und mit der Auferweckung ein für alle mal deutlich gemacht, dass er stärker ist als der Tod und alle zerstörerischen Mächte dieser Welt.

Seit Ostern gilt:

Mitternacht, die tiefste Dunkelheit, liegt hinter uns.

Im Glauben an den Auferstandenen gehen wir nicht auf die Dunkelheit und die letzte Katastrophe zu, sondern auf den neuen anbrechenden Tag der Wiederkunft unseres auferstandenen Herrn.

Eine gute Veranschaulichung ist der Gesang der Vögel.

Sie fangen frühmorgens , noch vor Sonnenaufgang, mitten in der Dunkelheit an zu singen. Sie wissen: bald ist es soweit. Die Sonne geht auf. Ein neuer Tag bricht an.

So lasst uns voller Hoffnung und Zuversicht mitten in den Dunkelheiten unserer Zeit und unseres Lebens Gott loben und in seiner Auferstehungskraft auf die Aufgaben und Herausforderungen und auch unser Lebensende zugehen in der Gewissheit, dass wir auf Gottes neuen Tag, sein Wiederkommen in Herrlichkeit, zuleben.

3.

Martin Luther veranschaulichte einmal eine Konsequenz der Auferstehung von Jesus so:

In der Bibel wird die Christenheit als menschlicher Leib beschrieben.

Christus ist das Haupt, der Kopf,

Jeder Christ ist ein Teil an diesem Leib. Bei der Auferstehung Jesu war es wie bei einer Geburt. Wenn bei einer Geburt der Kopf zuerst heraus gekommen ist, ist der Rest keine Frage mehr. Auferstehung Christi bedeutet: der Kopf ist durch. Jesus ist durch das Todestal hindurchgegangen in das neue ewige Leben. Jeder der im Glauben eng mit ihm verbunden ist ( Teil an seinem Leib ist) wird auch auferstehen ins neue ewige Leben. Der Kopf ist durch. Der Rest ist keine Frage mehr.

Christen können voller Auferstehungsgewissheit auf ihr Sterben zugehen.

Jesus Christus ist auferstanden.

Deshalb gibt es für uns eine leuchtende Zukunftsperspektive – Gottes ewiges Reich .

Und für unser Leben hier und jetzt gilt trotz aller Anfechtungen, Krankheiten und Frustrationen eine einzigartige Frustrationsresistenz , die Paulus am Ende seines Auferstehungskapitels so ausdrückt:

Darum (weil Jesus Christus auferstanden ist) seid fest und unerschütterlich und nehmt immer mehr zu in dem Werk des Herrn, weil ihr wisst, dass eure Arbeit nicht vergeblich ist in dem Herrn. 1.Kor.15, 58 ( nicht vergeblich – lateinisch: non frustra)

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen frohe Ostern.

Unser Herr ist auferstanden. Er ist wahrhaftig auferstanden.

Andreas Ehlebracht