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Angedacht-Gedanken zum Monatsspruch

März 2025

Wenn bei dir ein Fremder in eurem Land lebt, sollt ihr ihn nicht unterdrücken.

3. Mose 19, 33

Wie hoch aktuell und hoch mit Gefühlen beladen ist das Thema Fremdling heute.

Kaum ein Tag vergeht, an dem nicht dieses Thema in Medien, Politik und Gesellschaft für Aufregung sorgt. Vor über 3300 Jahren war dies schon ein Thema. Und es wird zu allen Zeiten ein Thema bleiben.

Und nun ist uns wenige Tage nach der Bundestagswahl 2025 ein Monatsspruch geschenkt, der uns darüber nachdenken lässt. Im Wahlkampf sind viele, auch wenig hilfreiche, Schlagworte und Meinungen dazu gefallen.

Wir wollen nun darüber nachdenken, was Gott durch seinen Knecht Mose zu uns gesagt hat. Wir schauen das Wort Gottes an und nehmen noch den folgenden Satz dazu:

33Wenn ein Fremdling bei euch wohnt in eurem Lande, den sollt ihr nicht bedrücken.

34Er soll bei euch wohnen wie ein Einheimischer unter euch, und du sollst ihn lieben wie dich selbst; denn ihr seid auch Fremdlinge gewesen in Ägyptenland. Ich bin der Herr, euer Gott.

Bevor das Volk Israel ins gelobte Land eingezogen ist, hat Gott schon Weisung gegeben, wie die Israeliten ihr Leben gestalten sollen. Unter anderem hat der HERR damit gerechnet, dass Fremdlinge im Lande wohnen werden. Israel sollte aus ihrer eigenen Geschichte lernen. 400 Jahre waren sie Fremdlinge in Ägypten. Und haben erfahren was es heißt bedrückt, unterdrückt und ausgebeutet zu werden.

Nicht das Motto, was mir geschah, tue ich anderen auch an, sondern was du nicht willst, das man dir tut, das füge auch einem anderen nicht zu.

Neben dem Rückblick Israels auf eigene Erfahrungen, gibt Gott den Fremdlingen auch Hinweise, daß sie dazu beitragen müssen, damit ein gutes Miteinander möglich ist:

Er – der Fremdling – soll bei euch wohnen wie ein Einheimischer unter euch.

Der Fremdling soll wie ein Einheimischer sein. Das bedeutet, dass er sich an die Gegebenheiten im Lande anpasst. Zwar sollen nicht alle Sitten und Bräuche angenommen werden und auch nicht alle Essensgewohnheiten übernommen werden. Aber als Fremdling oder als Gast achte ich, was im Lande üblich ist und auch was als unangemessen gesehen wird. Ich achte darauf was hier an Regeln gelten.

Wo aber kann ein Fremdling der zu uns kommt dies alles lernen? Sind wir heute bereit auf unseren Nächsten zuzugehen und ihm in Liebe den Start zu einem guten Miteinander zu verhelfen? Eine gute Willkommenskultur, die auch ohne Scheu anspricht, was uns an dem, der kommt, nicht gefällt, hilft beiden Seiten. Und es entspricht Gottes Willen. Er spricht immer wieder davon einander zu lieben und zu helfen. Und will, dass wir einander auf dem Lebensweg begleiten.

Wenn wir aufeinander zugehen, merken wir schnell, dass Menschen zu uns gekommen sind, die anders sind. Aber sie können uns auf ihre Art und Weise bereichern.

Wo wir diese Fremdlinge alleine lassen, verunsichern wir sie. Und rauben ihnen die Chance gute Erfahrungen zu machen.

Wo wir als Christen in Liebe unseren Teil dazu beitragen, wird deutlich wie sich Gott ein Zusammenleben gedacht hat.

Es geht darum, Gottes Gebote und Weisungen in dieser Welt Gehör zu verschaffen. Durch Reden und Tun. Wenn wir uns da auf den Weg machen, kann durch uns sichtbar werden, dass Gott, der Herr, uns so auf den Weg zum Nächsten schicken will.

                                                                                                  Eugen Müller