Seit 1999 stellen Pfarrerinnen und Pfarrer im Ruhestand einen Teil ihrer Zeit zur Verfügung, um Gastdienste in Kirchengemeinden zu übernehmen, die auf Unterstützung angewiesen sind. Auf unseren Internetseiten können Sie mehr erfahren über diese Gemeinschaft mit Sitz in Jerichow – auch darüber, wie Sie ihre Dienste in Anspruch nehmen oder selbst mitarbeiten können.
Für weitere Informationen stehen wir gerne zur Verfügung.
In diesem Jahr haben wir in der Evangelischen Zehntgemeinschaft mit einer alten Tradition gebrochen: unser Konvent hat erstmals nicht in Jerichow stattgefunden! Bereits vor zwei Jahren hatten wir zu einem Konvent nach Neudietendorf eingeladen, der dann aber wegen der Corona-Pandemie ausfallen musste. In diesem Herbst nun fand der 24. Konvent der EZG vom 20. bis 22. Oktober in Neudietendorf bei Erfurt statt. Das Zinzendorfhaus, das eng mit der Herrnhuter Brüdergemeine verbunden und inzwischen eine Tagungsstätte der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland ist, beeindruckt durch seine Geschichte und seine besondere Atmosphäre. Tagen, Essen, gemütlich Beisammensein, Schlafen – alles war an einem Ort möglich. Unsere Andachten haben wir nebenan im Kirchensaal der Brüdergemeine gefeiert, der im schlichten spätbarocken Stil der Herrnhuter errichtet wurde, ganz in weiß. 33 Personen haben am Konvent teilgenommen, leider mussten sieben weitere kurzfristig absagen, nicht zuletzt wegen Corona.
Teilnehmer vor dem Zinzendorfhaus
Nach dem Kaffeetrinken und einer Vorstellungsrunde verlief der Erfahrungsaustausch über die Gastdienste dieses Mal in wechselnden Gruppen, die sich jeweils nach unterschiedlichen Gesichtspunkten bildeten. So kamen viele über ihre Erfahrungen miteinander ins Gespräch, auch wenn sie sich bisher noch kaum kannten.
Am Abend stellte Frau Greim-Harland ihre Arbeit als Beauftragte der Ev. Kirche in Mitteldeutschland für den geistlichen Dienst im Ruhestand vor. „Die Not wird größer“, sagte sie und verwies darauf, dass die Zahl der Pfarrer/innen im Ruhestand mit 972 inzwischen größer ist als die der aktiven Pfarrer/innen mit 898. An vielen Orten ist der Dienst von Ruheständlern fest eingeplant. Die EKM hat ein Portal „Zeit zu verschenken“ eingerichtet, um Ruheständler und Gemeinden, die eine Vertretung suchen, zusammenzubringen. Noch halten sich die Ruheständler allerdings zurück. Für diejenigen, die auf den Ruhestand zugehen, finden Orientierungstage in den letzten Amtsjahren statt. Für Ruheständler gibt es außerdem Fortbildungsmöglichkeiten. Die Frage, ob diese auch für uns in Frage kommen, blieb unbeantwortet.
Im Anschluss berichtete Hermann de Boer ausführlich über das vergangene Jahr in der EZG. Auch wenn Krieg, Energiekrise, galoppierende Preise, Corona und der Klimawandel unser Leben nachhaltig verändert haben, war 2022 für die EZG ein ziemlich normales Jahr. 42 Gastdienste konnten vereinbart werden, davon 30 in der Ev. Kirche Mitteldeutschland, leider nur neun in der Ev. Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz und drei im Sprengel Mecklenburg der Nordkirche. 31 Mitglieder der EZG haben diese Dienste geleistet, einige waren mehrfach im Einsatz. Auffällig war, dass es bei der Unterbringung der Gastdienstleistenden weiterhin zu Problemen kommt. Mindestens zwei Unterkünfte waren im Grunde unzumutbar. Mit Nachdruck hat Hermann de Boer alle Mitglieder der EZG gebeten, sich immer wieder zu prüfen, wann es Zeit ist aufzuhören. Denn die Gemeinden müssen darauf vertrauen können, dass ein Gastdienstleistender der EZG physisch und psychisch in der Lage ist, seinen Dienst verantwortungsvoll wahrzunehmen.
Am Freitag, 21. Oktober, haben wir in Erfurt die Alte Synagoge, eine der ältesten Synagogen Europas, besucht. In zwei Gruppen wurden wir durch das heutige Museum geführt und haben viel erfahren über die wechselvolle Geschichte der Erfurter jüdischen Gemeinde. Besonders eindrucksvoll war der Erfurter Schatz mit Fundstücken aus dem 13. und 14. Jahrhundert. Auch eine mittelalterliche Mikwe, ein jüdisches Ritualbad, das erst 2007 von Archäologen entdeckt wurde, konnten wir besichtigen.
Am Nachmittag hat uns der ehemalige Pfarrer der Brüdergemeine in Neudietendorf, Pfarrer i.R. Theile, über die Geschichte und Gegenwart der Brüdergemeine informiert. Das Zinzendorfhaus und die angrenzende Brüderkirche wurden Mitte des 18. Jahrhunderts von der Herrnhuter Brüdergemeine erbaut, obwohl eine Niederlassung hier zunächst gar nicht geplant war. Die Brüdergemeine entstand als überkonfessionelle Glaubensbewegung aus der böhmischen Reformation. Im Mittelpunkt des Gemeindelebens stehen die Gottesdienste, „Versammlungen“ genannt. Da das Singen eine große Rolle spielt, findet jeden Samstagabend ein Liedgottesdienst mit Liedversen zu einem Bibelwort statt. Weltweit bekannt ist die Brüdergemeine bis heute durch die Losungen und den Herrnhuter Stern.
Eingangsbereich zur alten Synagoge
Am Samstag, 22. Oktober, stand ein Vortrag von Martin Heimbucher, ehemaliger Kirchenpräsident der Ev.-ref. Kirche, auf dem Programm: Sein Thema: „Christen und Juden: Persönliche Zugänge – Kirchliche Erfahrungen – Künftige Aufgaben“. Herr Heimbucher erinnerte zunächst daran, dass erst etwa 40 Jahre nach Kriegsende das Schweigen über die früheren jüdischen Nachbarn allmählich endete und erste Begegnungen mit Überlebenden möglich wurden. Es waren theologische Pioniere auf jüdischer und christlicher Seite, die Anfang der 60er Jahre den Aufbruch zu einem christlich-jüdischen Dialog wagten. Der Ort dafür waren vor allem die Deutschen Evangelischen Kirchentage. Im letzten Teil seines Vortrags ging Martin Heimbucher auf die gegenwärtige Aufgabe ein, in den Quellen unseres Glaubens die jüdische Nachbarschaft neu wahrzunehmen. Der grundlegende Satz laute: Jesus von Nazareth war kein Christ, er lebte und starb als Jude seiner Zeit. Und der zweite Satz laute: „Die ersten Christen waren Juden.“ (Klaus Wengst). Die Wiederentdeckung der jüdischen Nachbarn vor und nach der Schoah, so Heimbuchers Fazit, beschere dem christlichen Glauben eine heilsame Identitätskrise. Eine Neuformulierung unserer christlichen Identität sei notwendig und möglich geworden. Der Vortrag hat bei den Zuhörern viele Fragen und eigene Erfahrungen ausgelöst und damit die bleibende Bedeutung dieses Themas unterstrichen.
Zum Abschluss des Konvents wurden zwei Mitglieder des Vertrauenskreises neu gewählt: Eugen Müller und Manfred Rauer. Volkhard Dietrich und Rudolf Ficker sind nach vielen Jahren ausgeschieden. Auf dem Deutschen Ev. Kirchentag in Nürnberg vom 7. bis 11. Juni 2023 haben wir vor, mit einem Stand auf dem Markt der Möglichkeiten über die EZG zu informieren und möglichst neue Mitglieder zu gewinnen. Dazu suchen wir Freiwillige, die sich am Standdienst beteiligen.
Neudietendorf
Alles in allem hat sich Neudietendorf als ein anderer Ort für unseren Konvent sehr bewährt. Die Rückmeldungen waren außerordentlich positiv. Denkbar wäre, künftig die Konvente abwechselnd in Jerichow und in Neudietendorf stattfinden zu lassen.
Vom 11. bis 13. November 2021 hat in Jerichow der 23. Konvent der Evangelischen Zehntgemeinschaft stattgefunden. 31 Personen haben teilgenommen, vier weitere mussten leider kurzfristig absagen. Zum ersten Mal haben wir uns nicht im evangelischen Gemeindehaus getroffen, wo der Platz immer recht beengt ist. Die Stadt Jerichow hat uns das Bürgerhaus – kostenfrei! – zur Verfügung gestellt, wo wir angesichts der anhaltenden Corona-Pandemie genügend Abstand halten konnten. Aus Sicherheitsgründen war die Teilnahme nur für Geimpfte und Genesene möglich, was sich bei steigenden Inzidenzwerten bewährt hat.
Am Donnerstag, 11. November, wurde bereits in der Vorstellungsrunde nach dem Kaffeetrinken ein Generationswechsel in der EZG deutlich. Einige Ältere sind inzwischen aus Altersgründen ausgeschieden. Einige, die in den letzten Jahren neu hinzugekommen sind, waren zum ersten Mal bei einem Konvent dabei. In den drei Tagen sind wir uns nähergekommen und zu einer guten Gemeinschaft zusammengewachsen. Vorgestellt hat sich auch Rebekka Prozell, die seit April 2020 Pfarrerin im Pfarrbereich Jerichow mit 18 Kirchengebäuden und 750 Gemeindegliedern ist.
In den Arbeitsgruppen stand der Austausch über die Erfahrungen während der Gastdienste in diesem Jahr im Mittelpunkt. Die Einschränkungen durch Corona waren deutlich weniger zu spüren als im vergangenen Jahr. Der Präsenzdienst konnte über weite Strecken nur durch eine Person aufrechterhalten werden. Hier ist es dringend nötig, dass wir neue Kräfte hinzugewinnen.
Am Abend berichtete Hermann de Boer ausführlich über die Entwicklungen in der EZG im Jahr 2021. 39 Gastdienste haben stattgefunden, davon 23 in der Ev. Kirche Mitteldeutschland, 13 in der Ev. Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz und drei im Sprengel Mecklenburg der Nordkirche. 35 Mitglieder der EZG haben diese Dienste geleistet. Zugenommen haben Nachfragen aus Kirchenkreisen, in denen Pfarrstellen seit längerer Zeit vakant sind. Aktuell hat die EZG 61 Mitglieder, von denen allerdings nicht mehr alle auch tatsächlich Gastdienste übernehmen. Um allen Nachfragen aus den Gemeinden gerecht werden zu können, braucht die EZG eindeutig mehr Mitglieder.
Superintendent Kleemann aus Stendal gab in seinem Bericht einen Überblick über aktuelle Entwicklungen in der EKM und in seinem Kirchenkreis. In der Landeskirche wird die Zahl der Regionalbischöfe von bisher fünf auf künftig zwei reduziert werden. Alle Kirchenkreise werden auf ihre Zukunftsfähigkeit hin überprüft anhand der Kriterien Größe der Fläche, Gemeindegliederzahl und Zahl der Pfarrstellen. Mit Beginn des neuen Jahres wird die Stiftung Kloster Jerichow, die in eine wirtschaftliche Schieflage geraten ist, in die Kulturstiftung des Landes Sachsen-Anhalt überführt.
Am Freitag, 12. November, stand ein Ausflug nach Magdeburg auf dem Programm. Im Kulturhistorischen Museum gab es eine Führung durch die Sonderausstellung „Mit Bibel und Spaten. 900 Jahre Prämonstratenser-Orden“. Sie war insofern von besonderem Interesse als auch das Kloster Jerichow von den Prämonstratensern gegründet wurde. Im „Roncalli-Haus“, einer Tagungsstätte der kath. Kirche, genossen alle ein hervorragendes Mittagessen. Am Nachmittag erkundeten die Teilnehmer/innen gruppenweise die Innenstadt und den Dom von Magdeburg.
Am Abend wurde in kleinen Gruppen über das „Leben mit und nach Corona“ diskutiert. Dabei spielten persönliche Erfahrungen genauso eine Rolle wie die Auswirkungen auf das kirchliche Leben. Es war sicher gut, in einem geschützten Raum offen über eigene Ängste, Wahrnehmungen und mutmachende Erlebnisse reden zu können.
Am Samstag, 13. November, war als Referent Dr. Wolfgang Schneiß, Ansprechpartner für jüdisches Leben in Sachsen-Anhalt und gegen Antisemitismus, eingeladen. Er stellte die wechselvolle Geschichte jüdischen Lebens in Deutschland dar, das seit 1700 Jahren belegt ist und in diesem Jahr mit einem Festjahr begangen wird. Eindringlich warnte Dr. Schneiß vor den Auswirkungen eines wachsenden Antisemitismus in Deutschland, der längst in der Mitte der Gesellschaft tief verwurzelt ist. Er plädierte dafür, das Gespräch mit Jüdinnen und Juden in der eigenen Umgebung zu suchen, um zu erfahren, wie sie sich in unserem Land fühlen. Als positives Beispiel nannte Dr. Schneiß den Tag der deutschen Einheit am 3.10.2021 in Halle/Saale, an dem nicht nur über die Bundesländer, sondern auch über das jüdische Leben in Deutschland informiert wurde.
Im nächsten Jahr soll es einen zweiten Versuch geben, den Konvent einmal an einem anderen Ort stattfinden zu lassen. Geplant ist, dass der 24. Konvent der EZG vom 20. bis 22. Oktober 2022 in Neudietendorf in der Nähe von Erfurt stattfinden soll.
Nachdem im vergangenen Jahr der Konvent wegen der Corona-Pandemie ausfallen musste, soll er in diesem Jahr vom 11. bis 13. November 2021 in Jerichow stattfinden. Voraussetzung ist allerdings, dass die Corona-Lage es zulässt.
Wie gewohnt dient der Konvent dem gegenseitigen Austausch über die Erfahrungen während der Gast- und Präsenzdienste. Am 12. November ist ein Ausflug nach Magdeburg geplant. Dort steht eine Führung durch die Sonderausstellung „Mit Bibel und Spaten. 900 Jahre Prämonstratenser-Orden“ im Kulturhistorischen Museum auf dem Programm. Da auch das Kloster Jerichow im 12. Jahrhundert von den Prämonstratensern gegründet wurde, ist diese Ausstellung für die Ev. Zehntgemeinschaft von besonderem Interesse.
Am letzten Tag des Konvents wird Ministerialrat Dr. Schneiß, Ansprechpartner für jüdisches Leben in Sachsen-Anhalt und gegen Antisemitismus, einen Vortrag zum Thema „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland – was gibt es denn da zu feiern?“ halten.
Normalerweise findet in jedem Jahr im November der Konvent der Evangelischen Zehntgemeinschaft statt. In diesem Jahr sollte er nicht wie sonst in Jerichow, sondern im Zinzendorfhaus in Neudietendorf bei Erfurt stattfinden. Alles war vorbereitet, es gab ein interessantes Programm und mehr als 40 Anmeldungen, aber nun ist auch unser Konvent Corona zum Opfer gefallen.
Die Tagungsstätte hat uns ein detailliertes Hygienekonzept zukommen lassen, an dem wir uns während des Konvents orientiert hätten. Aber angesichts der dramatisch steigenden Zahlen von Corona-Neuinfektionen haben wir uns schweren Herzens entschlossen, den Konvent abzusagen. Das Risiko, dass es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen doch zu Ansteckungen kommen könnte, war einfach zu groß. Inzwischen wären derartige Veranstaltungen im November ohnehin nicht mehr möglich.
So gibt es in diesem Jahr zum ersten Mal in der Geschichte der EZG keinen Konvent! Das ist sehr bedauerlich, weil gerade der Konvent für den Zusammenhalt unserer Gemeinschaft wichtig ist: als ein Ort des Erfahrungsaustausches, des gemeinsamen Nachdenkens und auch des geistlichen Lebens. Wir hoffen nun, dass sich im nächsten Jahr die Situation beruht hat und wir – mit Gottes Hilfe – wieder zusammenkommen können.
Sehr geehrte Damen und Herrn, liebe Schwestern und Brüder,
zunächst hoffe ich, dass es Ihnen gut geht und Sie sich nicht mit dem Coronavirus infiziert haben. Wir erleben derzeit, wie eine Krankheit nicht nur unser individuelles Leben beeinträchtigt, sondern auch unser Leben in Gemeinschaft mit anderen verändert. Soziale Distanzierung ist das Gebot der Stunde. Größer könnte der Gegensatz zu unserer gewohnten Lebensweise kaum sein. Und wir werden uns bewusst, wie wenig planbar unser Leben, selbst die nahe Zukunft, ist.
Die Corona-Krise trifft uns inzwischen alle. Das öffentliche Leben ist weitgehend lahmgelegt, und auch das kirchliche Leben ist stark beeinträchtigt. In den meisten Kirchengemeinden finden keine Gottesdienste und Veranstaltungen mehr statt. Trotzdem sind Seelsorge und konkrete Hilfen für die Schwachen gerade jetzt dringend notwendig.
Dies alles wirkt sich natürlich auch auf unsere Arbeit in der Ev. Zehntgemeinschaft aus. Viele von Ihnen haben für das Jahr 2020 mindestens einen Gastdienst geplant – dafür möchte ich Ihnen ganz herzlich danken. Bisher konnten wir bereits 43 Gastdienste vereinbaren, das sind schon jetzt mehr als im vergangenen Jahr. Aber angesichts der Corona-Krise ist bereits ein Gastdienst vorzeitig beendet, ein anderer nicht angetreten worden.
Zur Zeit lässt sich nicht voraussagen, inwiefern alle Gastdienste wie geplant stattfinden können. Wenn Sie Ihren Dienst demnächst beginnen wollen, setzen Sie sich bitte mit der Kirchengemeinde in Verbindung, um zu klären, was möglich und sinnvoll ist.
Als Ältere gehören wir alle zur Risikogruppe. Überlegen Sie bitte in Ruhe, was Sie sich in dieser besonderen Situation zutrauen. Alle Beteiligten haben sicher Verständnis, wenn Sie einen Gastdienst derzeit nicht antreten möchten. Wir hoffen natürlich, dass sich im Sommer, wenn die meisten Gastdienste stattfinden, die Situation wieder entspannt hat.
In diesem Jahr werden wir nicht wie gewohnt Passion und Ostern in Gottesdiensten feiern können. Ich hoffe, dass Sie dennoch Zeit und Ruhe finden, um über Gottes Teilhabe am Leiden und Leben der Menschen nachzudenken. Ich wünsche Ihnen, dass Ihnen die Osterbotschaft vom Sieg Gottes über Leiden, Schmerz und Tod Zuversicht und Kraft gibt.
Vom 7. bis 9. November 2019 hat in Jerichow der 21. Konvent der Evangelischen Zehntgemeinschaft stattgefunden, an dem 31 Personen teilgenommen haben.
Am ersten Tag wurde in Arbeitsgruppen intensiv über die Erfahrungen während der Gastdienste und der Präsenzdienste im vergangenen Jahr diskutiert. Am Abend berichtete zunächst Superintendent Kleemann über die Situation im Kirchenkreis Stendal, in dem es einige unbesetzte Pfarrstellen gibt, in dem das Alter der Pfarrerinnen und Pfarrer aber unter dem Durchschnitt in der Ev. Kirche in Mitteldeutschland liegt. Im September hat Friedrich Kramer sein neues Amt als Bischof der EKM angetreten. Sup. Kleemann stellte außerdem die Studie „Stadt, Land, Frust“ vor, in der die Belastungen im kirchlichen Dienst erhoben und analysiert werden. Der Pfarrbereich Jerichow ist seit Mai 2019 vakant, nachdem die bisherige Pfarrerin die Gemeinde verlassen hat. Es folgten die Berichte von Volkhard Dietrich zu den Finanzen der EZG und von Hermann de Boer zu seinem ersten Jahr als Leiter der EZG.
Am zweiten Tag stand ein Ausflug nach Werben an der Elbe, in die kleinste Hansestadt der Welt, auf dem Programm. Herr Hufschmidt vom Arbeitskreis Werbener Altstadt führte die Gruppe durch die sehenswerte St. Johanniskirche, eine hochgotische Hallenkirche mit wertvollen Altären.
Am Nachmittag befasste sich eine Podiumsdiskussion mit dem Thema „30 Jahre Umbruch“. Christoph Dieckmann, Theologe und Journalist bei der „Zeit“, und Alt-Bischof Axel Noack berichteten über ihre Eindrücke während der friedlichen Revolution und auch über die Wunden, die 30 Jahre nach der Einheit noch längst nicht geheilt sind. Es war ein spannendes und für viele aus dem Westen lehrreiches Gespräch. Am Abend las Christoph Dieckmann im Bürgerhaus in Jerichow aus seinem Buch „Mein Abendland. Geschichten deutscher Herkunft“.
Am letzten Tag wurden in einer ausführlichen Gesprächsrunde mehrere Themen beraten, die die Zukunft der EZG betreffen. Verabschiedet wurden neue Leitsätze der EZG, die künftig Interessenten zugeschickt werden, damit sie sich ausdrücklich mit ihnen einverstanden erklären. Um die EZG bekannter zu machen, soll auf dem Ökumenischen Kirchentag, der vom 12. bis 16.5.2021 in Frankfurt stattfinden wird, ein Stand auf dem Markt der Möglichkeit angemeldet und über die Arbeit der EZG informiert werden. Der 22. Konvent der EZG wird vom 19. bis 21.11.2020 in Neudietendorf bei Erfurt stattfinden.
Hermann de Boer
Die neue Saison hat begonnen
Die ersten Gastdienste in diesem Jahr sind bereits beendet, andere beginnen in den kommenden Tagen oder Wochen. Insgesamt konnten wir bisher 37 Gastdienste für das Jahr 2019 vermitteln. Die Einsatzorte reichen von Eisenhüttenstadt im Osten (Brandenburg) bis Werferlingen im Westen (Sachsen-Anhalt) und von der Reuterstadt Stavenhagen im Norden (Mecklenburg) bis Unterkatz im Süden (Thüringen). Dazu kommt der Präsenzdienst in der Klosterkirche Jerichow. Vom 1. Juni bis zum 15. September sind wieder neun Mitglieder der Evangelischen Zehntgemeinschaft dort im Einsatz.
Erfreulicherweise haben sich wieder viele aus dem Kreis der EZG für einen Gastdienst bereit erklärt, mehrere zum ersten Mal. Einige übernehmen sogar zwei oder drei Dienste in diesem Jahr. Leider mussten wir drei Gemeinden aber auch absagen, weil wir dafür niemanden mehr finden konnten. Einige unserer Mitglieder haben ihre Mitarbeit aus Altersgründen beendet, andere können in diesem Jahr aus gesundheitlichen Gründen keinen Dienst wahrnehmen.
Um auch in Zukunft möglichst allen Nachfragen aus den Gemeinden nachkommen zu können, brauchen wir dringend weitere Pfarrerinnen und Pfarrer im Ruhestand, die ihre Zeit zur Verfügung stellen und bei der Evangelischen Zehntgemeinschaft mitarbeiten.
„Wir haben Zeit – Wir geben Zeit“ – Neuer Flyer der EZG
Werbung ist wichtig, damit Pfarrerinnen und Pfarrer im Ruhestand neu zur Evangelischen Zehntgemeinschaft hinzukommen. Wir haben deshalb einen neuen Flyer erstellt mit Informationen und Kontaktadressen.
Dieser Flyer ist in unserem Büro in Jerichow oder bei Hermann de Boer erhältlich. Wer die Möglichkeit hat, kann den Flyer gerne an Interessierte weitergeben.
Auf dem 20. Konvent, der Anfang November 2018 in Jerichow stattgefunden hat, wurde ich als neuer Leiter der EZG eingeführt. Nachdem ich in den vergangenen Jahren selbst Gastdienste in mehreren Gemeinden wahrgenommen habe, freue ich mich nun auf die neue Aufgabe. Mir liegt an einem guten Kontakt zu allen, die in der EZG mitarbeiten, wie auch zu den Gemeinden und Kirchenkreisen, die Gastdienste in Anspruch nehmen möchten. Ich werde mich besonders darum bemühen, Pfarrerinnen und Pfarrer, die erst in jüngster Zeit in den Ruhestand gegangen sind, für die EZG zu gewinnen. Denn unsere Gastdienste eröffnen neue Einsichten, fördern Begegnungen und sind eine wirksame Unterstützung für viele Gemeinden.
Ich hoffe auf eine gute Zusammenarbeit und danke für das Vertrauen.
Der 20. EZG-Konvent liegt hinter uns. 32 Personen nahmen teil am Erfahrungsaustausch, dem Besuch der ehemaligen Bishofsresidenz und hörten den Vortrag von Dr. Zimmerling über „Glauben lernen auf den Spuren Bonhoeffers – Seelsorge und Spiritualität“. Am Samstag erfolgte im Zusammenhang mit dem Reisesegen meine Entpflichtung als Leiter der EZG und die Beauftragung von Sup.i.R. Hermann de Boer. Somit hat die EZG von nun an einen anderen Leiter. Die für diese Seite damit verbundenen Änderungen werden in nächster Zeit durchgeführt.
Ich danke allen, die mich in den 15 Jahren „Amtszeit“ in der Arbeit und und die EZG überhaupt unterstützt haben.
Peter Diederichs Pfr.i.R.
Nach dem Konvent ist vor dem Konvent. Der nächste, es wird der zwanzigste sein, soll am 8. bis 10. November statt finden. Da treffen wir uns, um einander näher kennen zu lernen, Erfahrungen auszutauschen, Neues zu hören.
Auf dem Programm stehen ein Ausflug in die Umgebung, ein Vortrag und eine Aufführung des Theaters der Altmark (TdA), sowie Bericht aus und Planung der weiteren Arbeit.